Professorin
Innovative Frauen weiterhin sichtbar machen
Mathematik und Naturwissenschaften
Anorganische Molekülchemie
Evamarie Hey-Hawkins widmet sich seit mehr als 20 Jahren der Carboranchemie in vielfältiger Weise.
Sie hat originelle Beiträge zum Einsatz von Carboranen als Pharmakophore geleistet, wobei der Fokus auf dem Ersatz von Phenylringen durch diese ungewöhnlichen, hydrophoben, ungemein stabilen, anorganischen Cluster liegt. Ihre Veröffentlichungen über Indoborin (das Carboran-Analogon von Indomethacin), das sehr vielversprechende Ergebnisse in Cyclooxygenase-Inhibierungsstudien zeigt, haben in der Carboran-Community großes Interesse geweckt. Aktuelle Highlights sind die Entwicklung von äußerst potenten Lipoxygenase-Inhibitoren sowie dualen Cyclooxygenase/Lipoxygenase-Inhibitoren. Ein anderer Ansatz adressiert Resistenz gegen Chemotherapeutika. Hier werden Carboran-basierte Inhibitoren für bestimmte Transporterproteine entwickelt, die für den Austrag von Chemotherapeutika aus Tumorzellen verantwortlich sind. Diese unterschiedlichen Ansätze zur Nutzung Carboran-basierter Verbindungen sind sehr vielversprechend für den Einsatz in der Krebstherapie.
Die gegenwärtigen Behandlungsmethoden von Krebs sind die Entfernung des sichtbaren Tumorgewebes bei lokal begrenzten Tumoren durch chirurgische Techniken, die Strahlentherapie sowie die Chemotherapie. Letztere dienen in der Hauptsache der Bekämpfung verbleibender metastatischer Tumorzellen und zielen auf die verglichen mit normalen Zellen höhere Wachstumsraten von Tumorzellen ab. Der meist unselektive Wirkungsmechanismus von Chemotherapeutika ruft jedoch zum Teil massive Nebenwirkungen hervor; zudem sind bereits einige Tumorarten gegenüber den meistverwendeten Chemotherapeutika resistent. Die Entwicklung neuer Medikamente, in unserem Fall unter Nutzung von "künstlichen" Carboranderivaten, ist ein innovativer Ansatz, der in den letzten Jahren auch verstärkt von anderen Arbeitskreisen aufgegriffen wurde.
Professorin
Universität Leipzig
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Evamarie Hey-Hawkins ist seit 1993 Professorin für Anorganische Chemie an der Universität Leipzig. Sie diplomierte (1982) und promovierte (1983) an der Philipps Universität in Marburg. Nach mehreren Forschungsaufenthalten an der University of Sussex (1984/85), der University of Western Australia (1985/86) und der ANU, Canberra, Australien (1986/87) schloss sie ihre Habilitation in Marburg ab (1988). Von 1988-1990 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart tätig.
Sie erhielt ein Heisenberg-Stipendium der DFG (1990-94), mehrere Gastprofessuren, eine Visiting Erskine Fellowship der University of Canterbury, Neuseeland (2007), ein ANU Fellowship (Canberra, Australien, 2009) und ein Stipendium der Japanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft (JSPS, 2016).
2013 wurde sie von der IUPAC als "Distinguished Woman in Chemistry and Chemical Engineering" ausgezeichnet. 2015 wurde sie von der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und der Real Sociedad Española de Química (RSEQ) mit der Elhuyar-Goldschmidt-Vorlesung ausgezeichnet, und 2016 mit der Costin Nenitzescu-Rudolf Criegee-Vorlesung, die gemeinsam von der GDCh und der Rumänische Akademie der Wissenschaften verliehen wurde. 2014 wurde ihr von der Babeş-Bolyai Universität in Rumänien die Ehrendoktorwürde (Dr. h.c.) verliehen, und im Mai 2016 erhielt sie ihre zweite Ehrendoktorwürde von der Ss. Cyril and Methodius Universität in Skopje, Mazedonien. 2016 ehrte sie die Rumänische Chemische Gesellschaft (SChR) mit der Costin Neniţescu Medaille. 2017 wurde sie mit dem Verdienstorden des Freistaates Sachsen ausgezeichnet. 2018 wurde sie zur ChemPubSoc Europe Fellow und zum Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften gewählt, und die Universität Leipzig zeichnete sie mit der Universitätsmedaille aus. 2019 erhielt sie den Leipziger Wissenschaftspreis. 2021 wurde sie als Mitglied in die European Academy of Sciences and Arts at Salzburg aufgenommen; im selben Jahr wurde sie mit dem Karl Ziegler-Preis (GDCh) ausgezeichnet.
Sie ist Gutachterin für mehrere nationale Forschungsstiftungen und Mitglied mehrerer redaktioneller und internationaler wissenschaftlicher Beiräte. Von 2007 bis 2017 ist sie Sprecherin und seit 2018 Vize-Sprecherin der Graduiertenschule "Bauen mit Molekülen und Nanoobjekten" (BuildMoNa). Von 2008 bis 2013 war sie Vorsitzende der EU-COST-Aktion CM0802 "European Phosphorus Sciences Network" (PhoSciNet) und von 2013 bis 2018 leitete sie eine COST-Aktion zu "Smart Inorganic Polymers" (CM1302, SIPs).
Sie ist seit 1983 Mitglied der Deutschen Chemischen Gesellschaft (GDCh) und seit 1999 Fellow der Royal Society of Chemistry (FRSC). Ihre wissenschaftlichen Interessen liegen auf dem Gebiet der Organophosphorchemie, biologisch aktiver Bor- und Übergangsmetallverbindungen, heterometallischer Übergangsmetallkomplexe und Katalyse. Mehr als 90 Nachwuchswissenschaftler*innen haben ihre Promotion bei ihr abgeschlossen. Sie hat mehr als 590 Publikationen in referierten Fachzeitschriften verfasst.
Derzeit ist sie Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Borneutroneneinfangtherapie und Vorsitzende der Arbeitsgruppe Phosphorchemie unter dem Dach der Deutschen Chemischen Gesellschaft (GDCh).
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Prof’in Dr’in Evamarie Hey-Hawkins
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