Eine Auswahl von interessanten Zahlen und Fakten zur Sichtbarkeit von Frauen in den Medien, aber auch auf Veranstaltungen, in Forschung und Entwicklung und in Führungspositionen ermöglicht einen Blick auf Chancengleichheit in wichtigen Innovationsfeldern:
- Nach wie vor werden Frauen seltener in die mediale Berichterstattung einbezogen als ihre männlichen Kollegen. Insgesamt sind 74 Prozent der Expert*innen in TV-Informationsformaten männlich. Dies gilt auch für Bereiche, in denen annähernd gleich viele oder überwiegend Frauen arbeiten (Studie Sichtbarkeit und Vielfalt, 2021 | PDF).
- Auf Veranstaltungen liegt der Anteil von Sprecherinnen in Deutschland im Durchschnitt bei unter 25 % (Bizzabo Gender Diversity and Inclusion Report, 2019)1.
- Führende Gründermedien berichten seltener über erfolgreiche Frauen als über erfolgreiche Männer. Unter den Start-ups mit 50-100 Mitarbeitenden wurden 56,3 % der reinen Frauenteams mindestens einmal in ausgewählten Gründungsmedien erwähnt, von den reinen Männerteams waren es 67,7 % und von den gemischten Teams 72,7 % (Startbase Female Founders Report 2021 | PDF).
- Im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) liegt der Anteil von Frauen am gesamten FuE-Personal (wissenschaftliches, technisches und sonstiges Personal) bei ca. 27 %. Deutliche Unterschiede bestehen zwischen den Sektoren. So lag 2019 der Frauenanteil am gesamten FuE-Personal in den Hochschulen bei fast 43 %, im Staatssektor bei ca. 41 % und im Wirtschaftssektor nur bei ca. 19 % (Bundesbericht Forschung und Innovation, 2022 | PDF).
- Unter allen Erfinderinnen und Erfindern in Europa ist weniger als jede siebte eine Frau. Patentdaten des Europäischen Patentamts (EPA) zeigen: Nur 13,2 % aller Erfinder*innennennungen in Patenten betreffen Frauen. In Deutschland nur 10,0% (Europäisches Patentamt, 2022 | PDF).
- Frauen sind in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst noch immer unterrepräsentiert. Nur knapp jede dritte Führungskraft (28,9 %) war 2022 weiblich (Statistisches Bundesamt, 2023).
- Der Frauenanteil in den Vorständen der 100 größten deutschen Unternehmen lag 2023 bei 19,4 %. (Statista, 2024).
- Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der DAX 30 lag 2023 bei 38,2 % (Statista, 2024).
- Der Frauenanteil an Existenzgründungen lag 2022 bei 37 % (Statista, 2024).
- Der Anteil an Startups mit Frauen in der Geschäftsführung lag 2020 bei 20,2 % (startupdetector report 2021 | PDF).
- Im Jahr 2022 waren nur 28 % der Professuren in Deutschland mit Frauen besetzt (Statistisches Bundesamt, 2023).
- Der Frauenanteil an den Professuren unterscheidet sich in den einzelnen Fächergruppen stark und betrug 2021:
- in den Geisteswissenschaften: 42 %
- in Mathematik und Naturwissenschaften: 21,5 %
- in den Ingenieurswissenschaften: 15 %
- in Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften: 27 % (Bildung und Kultur 2022 | PDF)
- Für technische Innovationen sind die MINT-Fächer von besonderer Relevanz. Der Frauenanteil an den Studierenden im ersten Fachsemester in den MINT-Fächern lag 2021
- in den MINT-Fächern insgesamt bei 31,8 %
- in der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften bei 50 %
- in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften nur bei 24,5 % (kompetenzz Datentool, 2023)
- Der Frauenanteil an den Absolventinnen in den MINT-Fächern lag 2021
- in den MINT-Fächern insgesamt bei 33,6 %
- in der Fächergruppe Mathematik, Naturwissenschaften bei 51,6 %
- in der Fächergruppe Ingenieurwissenschaften nur bei 25,9 % (kompetenzz Datentool, 2023)
1 Grundlage für den Bericht sind Daten aus den Jahren 2013 bis 2019 aus 58 Ländern. 45 Industriezweige und tausende der weltweit größten, professionellen Events mit insgesamt mehr als 60.000 Redner*innen wurden einbezogen und auf ihre Genderdiversität untersucht.
Stand: 13.04.2023