Bio-Ethikerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Innovative Frauen weiterhin sichtbar machen
Geisteswissenschaften
Ethik
Wir leben in einer Zeit, in der wir immer mehr mit den Auswirkungen sozio-ökologischer Krisen konfrontiert werden. Langfristige Herausforderungen, wie der Klimawandel und Biodiversitäts-Verlust sowie vergleichsweise akute Krisen wie Pandemien globalen Ausmaßes, müssen zwingend adressiert werden.
Hierbei wird oftmals die Tatsache vernachlässigt, dass diese sozio-ökologischen Krisen in der einen oder anderen Weise mit dem bestehenden Mensch-Tier-Verhältnis zusammenhängen und dass dieses ihre Entstehung mit verursacht. So treiben zum Beispiel die Emissionen der globalen Tierhaltung den Klimawandel voran, das Roden von Flächen für Weidehaltung und Tierfutteranbau trägt zum Biodiversitätsverlust bei, und das Halten vieler Tiere auf engem Raum kann zum Ausbruch zoonotischer Infektionskrankheiten führen, die wiederum epidemisches oder pandemisches Ausmaß annehmen können. Dies gilt ebenso für den Kontakt mit Wildtieren beim Handel mit ihnen.
Die theoretische wie praktische Adressierung der eben benannten Krisen spielen eine zentrale Rolle für eine Transformation hin zu nachhaltigeren Gesellschaften. Dennoch werden die Diskurse um einerseits Nachhaltigkeit und andererseits um das Mensch-Tier-Verhältnis sowohl akademisch als auch politisch nach wie vor getrennt voneinander geführt. Um diese Trennung zu überwinden, arbeite ich eine inklusive Nachhaltigkeitstheorie heraus, die neben menschlichen Interessen und Bedürfnissen auch die Interessen und Bedürfnisse empfindungsfähiger Tiere miteinschließt.
Ich zeige einerseits auf, dass sich die Notwendigkeit der Berücksichtigung tierlicher Bedürfnisse bereits aus den normativen Grundlagen von Nachhaltigkeit ergeben. Andererseits untersuche ich, welche Konsequenzen sich aus solch einer Inklusion ergeben, zum Beispiel für nachhaltigkeitsrelevante Anwendungsfelder wie die Landwirtschaft und Ernährung, für Energiesysteme, oder für den Naturschutz. Dabei wird auch deutlich, welche gegenwärtigen Umgangsformen mit Tieren nicht als – im normativ anspruchsvollen Sinn – nachhaltig angesehen werden können.
Mit dieser inklusiven Nachhaltigkeitstheorie leiste ich einen Beitrag dazu, neue und modifizierte Wege einer Transformation hin zu nachhaltigeren Gesellschaften aufzuzeigen, die eine lebenswerte Zukunft für Menschen UND für andere Lebewesen ermöglichen. Die bisher bestehende Engführung des Nachhaltigkeitsdiskurses auf uns Menschen alleine ist weder zeitgemäß, noch wird sie den normativen Grundlagen der Nachhaltigkeit gerecht.
Bio-Ethikerin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Universität Tübingen
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Bildungsweg:
2022 Promotion zum Dr. phil an der Universität Tübingen (Fachbereich Bio-Ethik)
2013 Dipl. LaÖk, Studiengang: Landschaftsökologie und Naturschutz, Universitäten Greifswald und Kopenhagen (DK)
Beruflicher Werdegang:
Herbstsemester 2022 Gastwissenschaftlerin am University Center for Human Values der Princeton University (USA)
Seit 2022 Post-Doktorandin an der Universität Tübingen
Seit 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Kiel (Lehrstuhl Philosophie und Ethik der Umwelt) und Tübingen (Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften sowie Lehrstuhl Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften); Hochschul-Dozentin an verschiedenen Universitäten und HAWs
Vollständiger Lebenslauf hier: leonie-bossert.com/wp-content/uploads/CV.pdf
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Dr’in Leonie N. Bossert
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