Dr’in Isabel Rink

Hildesheimer Barriereindex

Wenn wir nicht verstehen, können wir nicht teilhaben. Mehr als 20 Mio. Personen in Deutschland haben erhebliche Probleme mit dem Lesen und Schreiben. Sie können nicht in gleicher Weise an der Informationsgesellschaft teilhaben. Die Ursachen dafür sind verschieden (einschneidende Lebensereignisse, abweichende Bildungschancen, Behinderung, Alter).

Sprache ermöglicht Teilhabe, aber nur dann, wenn sie inklusiv, d.h. barrierearm, gestaltet ist. Hier setzt der von mir entwickelte Hildesheimer Barriereindex an (Rink 2020, bit.ly/3BB7kLI).
Mit diesem ersten und einzigen Modell lassen sich Kommunikationsbarrieren ermitteln, die von Texten ausgehen und die verschiedenen Personen den Zugang zu Informationen erschweren oder verwehren. Das sind die Wahrnehmungsbarriere, die Kognitionsbarriere, die Sprachbarriere, die Fachbarriere, die Fachsprachenbarriere, die Kulturbarriere und die Motorikbarriere.
Der Barriereindex ist ein Wert. Er zeigt Texter*innen an, welche Optimierungen in Texten notwendig sind, damit möglichst viele Personen Informationen verstehen und so teilhaben können. Der Wert zeigt also, welche kommunikativen Bedarfe verschiedene Nutzer*innen haben. Der Index ist nutzer*innenzentriert gestaltet: Immer ausgehend vom Text zeigt er, wo Menschen möglicherweise Probleme mit dem Verstehen und Handeln haben. Als Modell leistet der Hildesheimer Barriereindex einen grundlegenden Beitrag zur barrierefreien und inklusiven Gestaltung von Kommunikation und Information - in Theorie und Praxis.

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