Grüne Städte – Städte der Zukunft

7. März 2022

urban farming – Gärtnern direkt in der Stadt

Immer mehr Menschen leben in Städten. Waren es 1980 nur knapp 39 Prozent der Weltbevölkerung, die in Städten lebte, so ist es mittlerweile über die Hälfte. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) wird diese Zahl in den kommenden Jahren weiter zunehmen und 2050 werden voraussichtlich zwei Drittel aller Menschen in Städten leben. Bei einer geschätzten Weltbevölkerung von 9,5 Milliarden Menschen im Jahr 2050, werden das ca. 6,2 Milliarden Menschen sein.

Global stehen Städte vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen. Eine afrikanische Großstadt hat mit anderen Bedingungen zu kämpfen als eine asiatische, nordamerikanische oder europäische. Die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten müssen deshalb stets berücksichtigt werden, um die bestmöglichen Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu finden.

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In Europa liegt der Anteil der städtischen Bevölkerung bei 74 Prozent, in Deutschland bei ca. 77 Prozent.   Warum Städte eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung von Klimaneutralität spielen, wird spätestens deutlich, wenn weitere Zahlen ins Spiel kommen: Städte nehmen weltweit nur ca. 3 Prozent der Landfläche ein, sie verbrauchen aber über 65 Prozent der weltweiten Energie (1) und sind für mehr als 70 Prozent des weltweiten CO2­Ausstoßes verantwortlich.(2)

Die Zahlen zeigen, dass zukünftiger Klimaschutz sehr stark davon abhängt, wie städtische Maßnahmen in Bezug auf nachhaltige Entwicklung vorangetrieben werden. Auch für die Europäische Union sind die europäischen Städte ein wichtiger Baustein zum Erreichen des Grünen Deals, mit dem die EU Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen will. Eine wichtige Maßnahme dafür ist, die CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.(3) Die EU hat bereits eine Vielzahl an Projekten und Maßnahmen aufgelegt, um Städte nachhaltig und zukunftsweisend zu machen. In einer aktuellen EU-Mission geht es um die Schaffung von 100 klimaneutralen und intelligenten Städten bis 2030, die als Experimentier- und Innovationszentren fungieren sollen, damit alle europäischen Städte bis 2050 davon profitieren können.(4)

Die zentralen Handlungsfelder für eine grüne Stadt der Zukunft liegen in verschiedenen Bereichen. Es geht um die Anpassung der Stadt an den Klimawandel, um den Aufbau eines Kreislaufsystems der vorhandenen Ressourcen, um Biodiversität, nachhaltiges Bauen und neue Mobilitätskonzepte. Zentral für alle Bereiche ist die Nutzung erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz und der Ausbau intelligenter Netzstrukturen. Nur in einem Zusammenspiel der Maßnahmen lässt sich eine Reduktion der Treibhausgasemissionen erreichen und der Weg hin zu einer grünen Stadt der Zukunft ebnen.

Quellen:

(1) United Nations (2022): World Urbanization Prospects: The 2018 Revision. 
https://population.un.org/wup/Publications/Files/WUP2018-KeyFacts.pdf [Abruf 10.05.2022].

(2) Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Hrsg.) 2016: Städte nachhaltig gestalten, S.6.

(3) Europäische Kommission: Ursachen des Klimawandels.
https://ec.europa.eu/clima/climate-change/causes-climate-change_de [Abruf 03.05.2022].

(4) European Commission (2021): Commission invites cities to express their interest to become part of European Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“. https://ec.europa.eu/info/news/commission-invites-cities-express-their-interest-become-part-european-mission-100-climate-neutral-and-smart-cities-2030-2021-nov-25_en [Abruf 07.05.2022].

Fokusthema
Grüne Städte – Städte der Zukunft

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