Fokusthema
Der digitale Wandel: Transformation durch Innovation
Inhalt

Teilhabe und Inklusion: Digitalisierung für alle

Frau im Rollstuhl hat einen Laptop auf den Beinen. Ihr wird ein Tablet gereicht, auf dem sie etwas eingibt.

2022 steigt die Internetnutzung der deutschen Bevölkerung erstmals auf über 90 %.(1) Neun von zehn Bundesbürger*innen sind also online, doch nicht alle gesellschaftlichen Gruppen profitieren gleichermaßen von der fortschreitenden Digitalisierung. Ältere Menschen sowie Menschen mit einer formal niedrigen Bildung stehen digital im Abseits, wie der D21 Digital-Index 2021/2022 herausstellt.(2) Auch Menschen of Color, Frauen oder Menschen mit Behinderung erfahren in einer digitalisierten Welt Rassismus und Diskriminierung. Wie gefährlich es sein kann, wenn sich nicht alle Menschen gleichermaßen an der Gestaltung der digitalen Welt beteiligen (können), verdeutlicht Prof’in Dr’in Sylvia Thun im ZDF-Dokumentarfilm „Programmierte Ungerechtigkeit“.

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Eine digitale Welt, die nur von einigen wenigen Menschen gestaltet wird, ist auch nur auf diese wenigen Menschen ausgerichtet. Es ist von zentraler Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes, allen Menschen einen Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen und niemanden abzuhängen. Denn Digitalisierungskompetenzen werden immer ausschlaggebender: für einen Erfolg am Arbeitsmarkt, zu Kommunikationszwecken, für die psychische Gesundheit oder den Schutz der eigenen persönlichen Daten. Folglich kommt der digitalen Bildung in der digitalen Transformation eine Schlüsselrolle zu, wie auch Prof’in Dr’in Nicola Marsden, stellvertretende Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V., feststellt: „Wir müssen sicherstellen, dass digitale Bildung für alle da ist! Es gilt, den Kreislauf der Diskriminierung im Digitalen zu durchbrechen, den ‚Digital Gender Gap‘ zu reduzieren und auf partizipative Entwicklungsprozesse digitaler Produkte zu setzen, um Stereotype zu reduzieren und Teilhabe zu ermöglichen.“  

Nicht nur digitale Kompetenzen von Einzelpersonen, auch digitale Innovationen ermöglichen die Teilhabe benachteiligter Personengruppen am gesellschaftlichen Leben, wie Seneit Debese mit ihrer App Greta zeigt. Greta ermöglicht Menschen mit Hör- und Sehbehinderungen anhand von Audiodeskriptionen und Untertiteln ein barrierefreies Kinoerlebnis. Auch Dr’in Irène Kilubi hat mit JOINT GENERATIONS eine Innovation entwickelt, die auf Integration, Teilhabe und Wissensaustausch abzielt. Die zu großen Teilen digitale Social Impact-Initiative verfolgt das Ziel, die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den Generationen nachhaltig zu verbessern. Ziel ist, mithilfe digitaler Tools ein altersdiverses Miteinander zu erschaffen, das keine Gruppe ausgrenzt. 

(1) Initiative D21 e.V. (2022): D21-Digital-Index 2021/2022. https://initiatived21.de/d21index21-22/ [Abruf am 09.06.2022].

(2) Ebd.

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